Anzeige

Gesundheit schützen

Gesundheit schützen Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Pflegende Angehörige benötigen oft viel Kraft. FOTO: R

Etwa die Hälfte der pflegenden Angehörigen empfindet ihr Engagement vom Pflegebedürftigen teilweise nicht geschätzt. Viele sind häufig niedergeschlagen oder wütend. Dies zeigt eine Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP). Fast drei Viertel der rund drei Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zu Hause versorgt – davon 1,4 Millionen ausschließlich durch Angehörige. Dabei bringen diese meist sehr viel Zeit, Geduld und Kraft auf. Belastende Gefühle Dies unterstreicht die Studie des ZQP. Für die Untersuchung wurden deutschlandweit pflegende Angehörige im Alter zwischen 40 und 85 Jahren befragt, welche Erfahrungen sie mit Konflikten und Gewalt in der Pflege gemacht haben. Es zeigt sich: Viele pflegende Angehörige haben mit belastenden Gefühlen zu kämpfen. Über ein Drittel der Befragten (36 Prozent) fühlt sich häufig niedergeschlagen, 29 Prozent sind häufig verärgert. Zudem hatte über die Hälfte (52 Prozent) in den letzten sechs Monaten teilweise den Eindruck, dass die pflegebedürftige Person ihre Hilfe nicht zu schätzen weiß. Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP: „Pflegende Angehörige müssen wirksamer unterstützt werden. Denn Pflege kann schwierig sein und auch mit negativen Emotionen einhergehen. Es ist bedeutsam, solche Gefühle zu erkennen und zu lernen, wie man damit umgehen kann. Das ist ein wichtiger Schritt, um gefährlichen Krisen vorzubeugen und die Gesundheit aller Beteiligten zu schützen.“

Studie zur häuslichen Pflege: Unterstützung bei der Vorbeugung gefährlicher Krisen

Gesundheit schützen-2
Institutionen aus der Region helfen bei der Betreuung von zu Pflegenden. FOTO: R

„Wirksame Gewaltprävention“

Gewalt in der Pflege an oder von pflegenden Angehörigen habe „viele Gesichter und fängt nicht erst beim Schlagen an. Es kommt dabei nicht in erster Linie darauf an, ob etwas aus bösem Willen passiert oder strafrechtlich relevant ist. Vielmehr geht es um die oft gravierenden Folgen. Wer Gewalt in der Pflege verharmlost, verkennt die möglichen Schäden bei Betroffenen und das Risiko einer Eskalationsspirale“, erklärt Suhr. Das Thema sei immer noch stark tabuisiert, es käme darum auf sachliche Aufklärung an. „Skandalisierung oder Stigmatisierung behindern eher wirksame Gewaltprävention“, so Suhr weiter.

Hinweise dazu wie man mit Wut, Aggressionen oder herausforderndem Verhalten in der Pflege umgehen und Gewalt vorbeugen kann, erhält man zum Beispiel bei Pflegeschulungen oder Pflegeberatungen. Pflegende Angehörige haben auf Beratung und Schulung einen Rechtsanspruch. ZQP