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Natürlich und bunt Grone

„Hier erleben Sie Natur“

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Auch die Trockenangebote aus Spiel und Sportbereichen werden gut genutzt. FOTO: GOESF

Das alte Bad sanieren oder ein komplett neues Produkt anbieten – der Wunsch des damaligen Göttinger Oberbürgermeisters Jürgen Danielowski brachte auf der Neujahrsansprache 2005 die Sanierung des Groner Freibades zur Sprache.Im Hintergrund dachte man bei den GoeSF weiter, und das Ziel war schnell umrissen: Menschen zu mobilisieren, die sich vom althergebrachten Freibad nicht angezogen fühlen. Die Idee „Naturbad“ war geboren.Mitte 2005 legte man sich auf ein Konzept „Kleinbadeteich“ fest, Anfang August 2006 wurde die Anlage als „Naturerlebnisbad“ neu eröffnet. „2006 in Betrieb zu gehen, war sehr ambitioniert“, erinnert sich Alexander Hirt, Abteilungsleiter Bäder bei der GoeSF. Der April sei für eine Außenbaustelle knackig kalt gewesen. Dennoch: mit 247.000 Badegästen bei einem Saisonbeginn Anfang August gestaltete sich der Start des neuen Bades durchaus erfolgreich.Biologische WasseraufbereitungNaturbad, Naturerlebnisbad – korrekt müsste es heißen: Freibad mit biologischer Wasseraufbereitung, weiß Hirt. „Wir haben hier die technische Variante einer biologischen Wasseraufbereitung. Also nicht bloß ein Naturgewässer oder eine Badestelle wie den Seeburger See, in den eine Rutsche führt“. Aber das Freibad müsse sich auch neu erfinden. Denn, erläutert Hirt, im Mittelpunkt stünden nicht bloß die Wasserflächen. Auch das Trockenangebot spiele beim Freibadbesuch eine große Rolle. „Das haben wir in Grone konsequent durchgezogen und begonnen, eine naturnahe Badelandschaft mit Felsen, Sandstränden sowie zahlreichen Spiel- und Sportmöglichkeiten, also Attraktionen außerhalb des Wassers, zu errichten.“Wie ein sauberer SeeDas Prinzip eines Naturbades geht von einer Keimkonzentration im Wasser aus, die der Körper in jedem See mit besserer Qualität antrifft. Der gesunde Mensch ist auf dieses Szenario von seinem Immunsystem her eingestellt und es ist für ihn kein Problem, die vorhandenen Keime im Grenzwertbereich zu verarbeiten. Chlorwasser hingegen tötet einen Teil der vorhandenen und wichtigen Mikrobiologie am Körper ab, die nach einem Chlorbad-Besuch erst wieder aufgebaut werden muss.Ein von Menschen belebtes Naturbad stellt – wenn sich alle Besucher sozial verhalten – von der Wasserqualität her kein Problem dar. Wichtig ist allerdings eine Durchströmung, eine Bewegung des Wassers. Hirt: „Wir setzen die Zahl von 3000 als Maximalbesucherzahl. Weil zur selben Zeit nicht mehr hineinpassen und es auch zu Problemen in Sachen öffentlicher Ordnung kommen kann.“ Das Verhalten der Badegäste untereinander, nicht deren Anzahl, ist also der begrenzende Faktor.Badewasserkreislauf„Für mich ist das Interessante, dass hier ein Stück Natur mit einer großen Filtrationsfläche nachempfunden wurde“, so Alexander Hirt und erläutert: Das Badewasser sickert durch eine dicke Kiesschicht und am Ende kommt Badewasser mit einer normalen Verteilung von Keimen wieder heraus. Dieses Wasser wird wieder ins Becken zurückgepumpt und gleichmäßig verteilt – es ist ein Badewasserkreislauf. Verdunstetes und durch Badegäste ausgebrachtes Wasser muss selbstverständlich aufgefüllt werden.Das Badewasser wird über den Winter nicht komplett abgelassen. Dieser Rest dient dazu, das Badewasser für die neue Saison mikrobiologisch vorzubereiten. „Das Konzept hat sich in Grone so sehr bewährt, dass wir die biologische Wasseraufarbeitung jetzt auch im Parkbad Weende anwenden“, fasst Hirt zusammen. „In diesen Bädern erleben Sie Natur, das war die Idee hinter der Namensschöpfung.“ mah

Naturerlebnisbad Grone – Naherholung in Göttingen